Frankenwaldbahn
  Rodachtalbahn
 
Rodachtalbahn

Nachdem sich der Bau einer Hauptbahn von Kronach über Nordhalben und Wurzbach nach Saalfeld endgültig zerschlagen hatte, forderten die Gemeinden im Rodachtal den Bau einer Stichbahn von Kronach nach Nordhalben. Erst 1896 gab der bayerische Landtag dann seine Zustimmung für den Bau einer Nebenbahn nach Nordhalben. Im Juli 1897 begannen die Projektierungs- und 1899 die Bauarbeiten. Am 26. Juli 1900 erfolgte dann schließlich die feierliche Eröffnung der Stichbahn und zwei Tage später erfolgte die Aufnahme des planmäßigen Fahrbetriebes.
In der Folgezeit bemühten sich bis in die frühen dreißiger Jahre viele umliegende Gemeinden um verschiedene Lückenschlüsse mit anderen Stichstrecken in der Umgebung. So waren Verbindungsstrecken zwischen Nordhalben und Schleiz, Dürrenwaid und Marxgrün sowie zwischen Wallenfels und Schwarzenbach am Wald geplant. Alle Varianten scheiterten jedoch an zu hohen Kosten bzw. zu großem Arbeitsaufwand bei geringem Ertrag.
Der Personenzugfahrplan der Nordhalbener Strecke umfasste normalerweise drei tägliche Zugpaare und wurde erst Ende der dreißiger Jahre leicht aufgestockt. So gab es 1939 werktags vier, sonntags sogar fünf Reisezüge in jede Richtung.
Zum Sommerfahrplan 1953 richtete die DB eine Bahnbuslinie nach Nordhalben ein, woraufhin das Zugangangebot etwas gemindert wurde. Im Jahr 1956 übernahmen dann Schienenbusse der Baureihe VT 95 einen Teil des Reisezugverkehrs, nur ein Zugpaar für den Berufs- und Schülerverkehr war weiterhin mit Dampflok bespannt. Am 01. Februar 1964 war es dann jedoch soweit: Zum letzten Mal fuhr planmäßig ein mit Dampflok bespannter Reisezug durch das Rodachtal. Die Baureihe 98.11 wurde fortan durch die Baureihe V 100.1 ersetzt. Doch bald zogen dunkle Wolken im Rodachtal auf: Im September 1973 leitete die DB das Stilllegungsverfahren für den Reiseverkehr ein, das im Folgejahr trotz massiver Proteste der Bevölkerung genehmigt wurde. Daraufhin entfielen zum Sommerfahrplan 1975 bis auf ein Zugpaar für den Schüler- und Berufsverkehr alle Zugverbindungen auf der Rodachtalbahn.



Zum 29. Mai 1976 wurde dann schließlich der komplette Reisezugverkehr stillgelegt. Der Güterzugverkehr schien zunächst nicht gefährdet, erst Ende der 80er-Jahre wurden einige Tarifpunkte (Dürrenwaid, Unterrodach, Steinwiesen und Zeyern) aufgelassen.


Nach der Einstellung des Personenverkehrs wurden regelmäßig
Sonderfahrten auf der Rodachtalbahn veranstaltet: V 80 002 verlässt
im Juli 1987 mit einem Sonderzug nach Nordhalben den Bahnhof
Wallenfels. Foto: Thomas Fischer


V 80 002 ist im Juli 1987 mit einem Sonderzug auf der Rodachtalbahn
zwischen Steinwiesen und Mauthaus unterwegs. Foto:Thomas Fischer



Fahrzeugausstellung im Jahre 1990 im Bahnhof Kronach anlässlich
des Jubiläums "90 Jahre Rodachtalbahn". Foto: Thomas Fischer


Zum 24. September 1994 endete der Güterverkehr zwischen Wallenfels und Nordhalben. Schließlich wurde dieser Streckenabschnitt zum 12. Februar 1995 stillgelegt, nachdem zuvor einige Meter Schiene nördlich des Wallenfelser Bahnhofes für den Ausbau der B 173 entfernt wurden. Nach einer Messfahrt des Schienenprüfzuges musste der Güterverkehr auf dem Streckenabschnitt von Höfles nach Wallenfels im Mai 1997 aufgrund von Oberbaumängeln eingestellt werden. Die Stilllegung folgte zu 15. Februar 1999. Am 31. Dezember 2001 endete dann auch der Güterverkehr nach Höfles, so dass fortan nur noch das Loewe Werk in Kronach täglich bedient wurde. Doch auch hier endete zum 01. August 2002 die Anschlussbedienung. Zum 30. Mai 2003 wurde dann schileßlich der letzte Streckenabschnitt der Rodachtalbahn von Kronach nach Höfles stillgelegt. Im Jahr 2004 wurde dann nach jahrelangem Rechtsstreit mit der DB der nördliche Streckenabschnitt von Steinwiesen nach Nordhalben von den Eisenbahnfreunden Rodachtalbahn übernommen und in den Folgejahren grundlegend saniert. Der südliche Streckenabschnitt zwischen Kronach und Steinwiesen wurde im Sommer 2005 abgebaut. Nur ein kleines Reststück bis Km 0,45 blieb erhalten und dient heute als Bahnhofsnebengleis von Kronach.


Der Abzweig der Rodachtalbahn befindet sich am südlichen Ende des
Kronacher Bahnhofes. Heute liegt noch ein kurzes Reststück und dient als
Bahnhofsnebengleis von Kronach für Rangierfahrten (April 2011).


Eine 45m lange Stahlbrücke der Rodachtalbahn über die Flüsse
Kronach (links) und Haßlach (rechts) in Kronach. Die Brücke liegt bei
Km 0,373 und wurde 1989 errichtet.

Auf dem verbliebenen elf Kilometer langen Abschnitt zwischen Steinwiesen und Nordhalben betreibt der Verein Eisenbahnfreunde Rodachtalbahn seit September 2007 eine Museumsbahn. Zum Einsatz kommt eine Uerdinger Schienenbusgarnitur bestehend aus 798 731 und 998 744. Betriebstage sind Sonn- und Feiertage im Sommer und Herbst.


Heute dient der nördliche Abschnitt der Rodachtalbahn als
Museumsbahn: 798 731-6 und 998 744-2 der EFR sind am 15. Mai
2011 als N 8776 von Nordhalben nach Steinwiesen bei Rieblich
unterwegs.


Bahnhof Nordhalben, Endpunkt der Rodachtalbahn (2011).
 
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