Frankenwaldbahn
  Einsatzhistorie BR 120
 
Einsatzhistorie - Baureihe 120 (1980 - heute)


120 141-7 zieht am 24. Mai 2014 einen Intercity durch Kronach in
Richtung Saalfeld.



120 154-0 zieht am 10. März 2014 einen ICE-Ersatzzug durch Kronach
in Richtung Bamberg.



120 108-6 zieht am 23. Februar 2014 einen IC-Wagenpark als Leerreise
durch Kronach in Richtung Bamberg.


Baureihenbezeichnung: 120
Baujahre: 1979 - 1980 (Vorserie), 1987 - 1989 (Serie)
Hersteller: BBC, Henschel, Krauss-Maffei, Krupp
Anzahl: 5 Prototypen, 60 Serienmaschinen
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Leistung: 5600 kW
Länge: 19,2 m
Masse: 84 t


Anfang der 1970er Jahre plante die Deutsche Bundesbahn die Beschaffung einer Universal-Ellok, um der bisherigen Typenvielfalt ein baldiges Ende zu bereiten. Mit neuartigen Drehstrom-Asynchronmotoren versehen, sollten die Loks vor allen Zuggattungen eingesetzt werden. 1976 erteilte die DB den Entwicklungsauftrag an die Firmen BBC, Krauss-Maffei, Krupp und Henschel, die gemeinsam die neue Baureihe 120 entwickelten. Die Bundesbahn bestellte im März 1977 fünf Probelokomotiven 120 001 - 005. Am 14. Mai 1979 wurde mit 120 001 die erste Lokomotive mit Drehstromantriebstechnik an die DB übergeben. Sie wurde zunächst für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zugelassen und beim Bahnbetriebswerk Nürnberg Rbf stationiert. Bis Januar 1980 folgten ihr die Schwestermaschinen 120 002 - 005; die optisch leicht abweichende Lokomotive 120 005 (tiefer gezogener Knick in der Front) durfte eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreichen. Die Baureihe 120 mit ihrem Erscheinungsbild war prägend für das "Gesicht" der Deutschen Bundesbahn in den 1980er Jahren, an ihrer Form orientierte sich auch die Entwicklung der Baureihen 240, 628 und der S-Bahn Steuerwagen der Bauart Bxf.
Nach Auslieferung der Maschinen erfolgte eine lange Probephase, welche die Baureihe 120 auch regelmäßig zu Mess- und Testzwecken in den Frankenwald führte. Die Rampenbahn eignete sich gut für die Messung von Anfahrzugkräften, Lastwechselreaktionen am Zughaken und Dauerbelastung, zudem war die Strecke aufgrund der Deutschen Teilung wenig frequentiert.
Die erste Fahrt einer Lokomotive der Baureihe 120 gab es am 24. September 1980, als 120 002 mit einem Messwagen und der 250 km/h schnellen Versuchslok 103 118 auf der Frankenwaldrampe pendelte.
Ende Oktober / Anfang November 1980 tauchte auch 120 003 zu Versuchsfahrten im Frankenwald auf.


120 003 ist im Herbst 1980 mit einer Lastprobefahrt bei Steinbach am Wald unterwegs.
Foto: Bernd Mühlstraßer


Am 15. Dezember 1980 pendelte 120 001 auf der Frankenwaldrampe mit zwei Messwagen und den als Bremslok eingesetzten 181 104 und 217 001.
Die nächsten Testzwecke erfolgten mit 120 001 im April 1982, als diese zu Kräftemessungen mit einem mit Schrott beladenen Güterzug und den Bremsloks 181 104, 217 001 und 217 002 zwischen Pressig-Rothenkirchen und Förtschendorf im Einsatz war.
Vom 29. bis zum 31. Januar 1983 und vom 07. Februar bis zum 09. Februar 1983 unternahm 120 004 Testfahrten zwischen Pressig und Steinbach am Wald. Als Bremsloks dienten die Münchener 111 072 und 111 217 sowie 217 001 und 217 002 vom Bw Regensburg. Am 20. Februar kam die Garnitur erneut dort hin, diesmal ohne 217 001, dafür mit 218 421. Letztere zog den Zug jeweils wieder an den Ausgangspunkt zurück. Bei diesen Fahrten erhielt 120 004 ihren Strom nicht über die Fahrleitung, sondern über einen der beiden beiden Messwagen.
Schon am 25. April 1983 kam 120 004 erneut in den Frankenwald. Diesmal wurde mit einem Probegüterzug der neu eingebaute Schleuderschutz der Lokomotive getestet.
Auch 120 002 verschlug es am 25. Mai 1983 mit einem Testgüterzug in Frankenwald.
Nachdem der Bund die Mittel für die Beschaffung von Serienlokomotiven bewilligt hatte, wollte die Bundesbahn die neue Universallok der Öffentlichkeit vorstellen. Im Frankenwald sollte am 18. Okotber 1984 unter anderem die Zugkraft der neuen Lokomotive geladenen Gästen demonstriert werden. Demonstrationsstrecke war die Rampe zwischen Pressig-Rothenkirchen und Steinbach am Wald. Nachdem 120 005 das Publikum von Nürnberg nach Förtschendorf gebracht hatte, kehrte sie nach Pressig zurück, um dort einen 780 t schweren, mit Schrott beladenen Güterzug zu übernehmen. Bei drei unterschiedlichen Schienen- bz
w. Betriebszuständen sollte zunächst bei trockener, dann bei genässter Schiene ohne Sandung und schließlich bei genässter Schiene mit Sandung das Anfahren des Zuges demonstriert werden. 120 005 setzte bei allen drei Versuchen den Zug problemlos in Bewegung. Als Vergleich sollte die sechsachsige Nürnberger 151 144 unter den selben Bedingungen Anfahrversuche durchführen. Schon beim zweiten Versuch blieb die Lok mit durchdrehenden Rädern liegen. Später stellte sich allerdings heraus, dass der Lokführer der 151 angewiesen wurde, die Lok schleudern zu lassen... Dennoch hatte 120 005 die geforderten Prüfungen bestanden.
Die nächsten Messfahrten fanden vom 17. bis zum 22. Februar 1985 statt. Die Lokomotiven 120 001, 120 005 , 151 144 und 217 002 kamen hierzu in den Frankenwald. Bespannt wurde ein Zug im Plan des D 1402 ab Pressig-Rothenkirchen über den Rampenabschnitt. Zunächst bestritten 120 001 und 27 002 die Messfahrten, anschließend 120 005 und 151 144.
Anlässlich des Festes "125 Jahre Eisenbahn in 
Kronach" am 27. und 28. September 1986 wurde 120 004 im Bahnhof Kronach ausgestellt.


120 004 vom Bw Nürnberg 2 steht am 28. September 1986 anlässlich des
Festes "125 Jahre Eisenbahn in Kronach" auf Gleis 1 im Bahnhof Kronach
ausgestellt. 120 004 war übrigens die letzte Vorserien-120, die sich im
aktiven Bestand der DB befand. Bis Oktober 2011 zog sie noch
Messzüge durch Deutschland. Heute steht die Maschine im DB Museum
in Koblenz.


Vom 26. bis zum 30. September 1988 wurden wieder Messfahrten im Frankenwald durchgeführt. Getestet wurde diesmal das Anfahrverhalten der Vorserien 120 gegenüber der Serienvariante. Bespannt wurde zwischen Förtschendorf und Steinbach am Wald ein 770 t schwerer Belastungszug, bestehend aus zwei Messwagen, den ausgemusterten Lok 194 042, 112, 124 und 133 und zehn leeren E-Wagen. Zum Einsatz kamen 120 005, 120 109 mit niedriger und 120 140 mit hoher
Getriebeübersetzung. Am besten schnitt 120 005, gefolgt von 120 140 ab.
Mit neu entwickelten Radsätzen verschlug es 120 003 von 20. Februar bis zum 01. März 1990 erneut auf die Frankenwaldbahn. Getestet wurde im Abschnitt Förtschendorf - Steinbach am Wald. Als Bremsloks dienten erneut 217 001 und 217 002. Auch 120 004 war vor Ort und zog den Messzug nach den Testfahrten wieder an den Ausgangspunkt nach Förtschendorf zurück.
Die vorerst letzten Messfahrten erfolgten vom 08. bis zum 12. April 1991, als 120 003 und 120 004 zwischen Pressig-Rothenkirchen und Förtschendorf pendelten.

Übersicht über alle Messfahrten und sonstigen Einsätze der 120.0 auf der Frankenwaldbahn im Zeitraum 1980 - 1991.
Zeitraum Loknummer
   
24.09.1980 120 002
xx.10.80 - xx.11.80 120 003
15.12.1980 120 001
xx.04.82 - xx.04.82 120 001
29.01.83 - 31.01.83 120 004
07.02.83 - 09.02.83 120 004
20.02.1983 120 004
25.04.1983 120 004
25.05.1983 120 002
18.10.1984 120 005
17.02.85 - 22.02.85 120 001 + 005
27.09.86 - 28.09.86 120 004
26.09.88 - 30.09.88 120 005
20.02.90 - 01.03.90 120 003
08.04.91 - 12.04.91 120 003 + 004

Die Entwicklungskosten der Baureihe 120 werden mit etwa 100 Millionen D-Mark angegeben, wovon die Bundesbahn etwa 60 % trug.
Schon nach vierjähriger Probephase bestellte die DB im Jahr 1984 zu einem Stückpreis von etwa 5,5 Millionen D-Mark 60 weiterentwickelte Serienmaschinen der Baureihe 120. Am 13. Januar 1987 übergaben die Hersteller im Budesbahn-Ausbesserungswerk München-Freimann mit der 120 103 die erste Serien-Drehstromlokomotive an die Deutsche Bundesbahn. Die weitere Auslierung dauerte bis Ende des Jahres 1989 an. Die Lokomotiven wurden in einem straffen Umlaufplan vor InterCity- und InterRegio-Zügen sowie nachts auch vor schnellen Güterzügen eingesetzt.
Änderungen im Vergleich zu den Prototypen gab es bei der Serienvariante kaum. Unter anderem konnten nach erfolgreichen Versuchen mit den nur für maximal 160 km/h zugelassenen Prototypen 120 001 - 004 sowie der bereits mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h eingesetzten 120 005 auch die Serienlokomotiven für maximal 200 km/h zugelassen werden.
Der planmäßige Einsatz auf der Frankenwaldbahn im Abschnitt Lichtenfels - Probstzella begann am 31. Mai 1992 mit Aufnahme des IC-Verkehrs auf der neuen Linie 8 (Berlin - Leipzig - Nürnberg - München). Zunächst kamen aber nur zwei Vorserienmaschinen (120 003 und 120 005) in einem eigens für diese Lokomotiven aufgestellten Umlaufplan zum Einsatz. Die Fahrten über den Frankenwald dienten nämlich der Erprobung weiterentwickelter Komponenten für die Drehstromtechnik.

Die Maschine 120 003 erbrachte hierbei folgende Leistungen auf der Frankenwaldbahn:

TEF 43163 (Probstzella 01:45 Uhr - Nürnberg Rbf 03:45 Uhr)
IC 708 "Clara Schum." (Nürnberg Hbf 08:40 Uhr - Probstzella 10:16 Uhr)
IC 801 "Therese Giehse" (Probstzella 11:42 Uhr - Nürnberg Hbf 13:18 Uhr)
IC 800 "Therese Giehse" (Nürnberg Hbf 14:40 Uhr - Probstzella 16:16 Uhr)
IC 707 "Bertolt Brecht" (Probstzella 17:42 Uhr - Nürnberg Hbf 19:18)
IC 700 "Saaletal" (Nürnberg Hbf 20:40 - Probstzella 22:16 Uhr)


120 005 hatte wiederum folgenden Einsatzplan:

N 6702 (Bamberg 05:20 Uhr - Probstzella 07:01 Uhr)
IC 701 "Saaletal" (Probstzella 07:42 Uhr - Nürnberg Hbf 09:18 Uhr)
IC 706 "Bertolt Brecht" (Nürnberg Hbf 10:40 Uhr - Probstzella 12:16 Uhr)
IC 803 "Wetterstein" (Probstzella 13:42 Uhr - Nürnberg Hbf 15:18 Uhr)
IC 704 "Sophie Scholl" (Nürnberg Hbf 16:40 Uhr - Probstzella 18:16 Uhr)
IC 709 "Clara Schum." (Probstzella 19:42 Uhr - Nürnberg Hbf 21:18 Uhr)


Dies waren somit nach den ausgiebigen Mess- und Testfahrten die ersten planmäßigen Leistungen der Baureihe 120 auf der Frankenwaldbahn. An diesem Einsatzplan sollte sich bis Mai 1994 auch nichts ändern.



120 003 und 120 005 im direkten Vergleich. Diese beiden Maschinen waren
die ersten Lokomotiven der Baureihe 120 die planmäßige Zugleistungen im
Frankenwald erbrachten. Ab 31.05.1992 wurden diverse IC-Züge sowie ein
Nahverkehrs- und ein Güterzug bespannt. Beide Loks befinden sich allerdings
heute nicht mehr im aktiven Bestand: 120 003 ist Museumslok im Bahnpark
Augsburg und 120 005 kann man im Bw Weimar besichtigen.


Ab 23. Mai 1993 kamen erstmals Serien-120 planmäßig im Frankenwald zum Einsatz. Ihnen oblag unter anderem die Bespannung des neu eingeführten InterRegio-Zugpaares IR 2202 / 2203, das zwischen Berlin-Lichtenberg und Nürnberg Hbf verkehrte. Insgesamt sah ihr Einsatzplan im Frankenwald folgendermaßen aus:

- E 3766 (Lichtenfels 11:05 - Probstzella 12:04 Uhr)
- IR 2203 (Probstzella 12:32 Uhr - Nürnberg Hbf 14:18 Uhr)
- IR 2202 (Nürnberg Hbf 15:40 Uhr - Probstzella 17:26 Uhr)
- E 3775 (Probstzella 17:50 Uhr - Lichtenfels 18:39 Uhr)

- IC 800 "Therese Giehse" (Nürnbg Hbf 14:40 Uhr - Probstzella 16:16 Uhr)
- IC 707 "Bertolt Brecht" (Probstzella 17:41 Uhr - Nürnberg Hbf 19:18 Uhr)


Am Wochenende kamen noch der EuroCity 10 "Mimara" und IC 805 "Hans Sachs" hinzu.
Anfang Oktober 1993 kehrte mit 120 004 die dritte Vorserien-Maschine in den Plandienst zurück. Sie fungierte als Ersatzlok für die Umlaufpläne ihrer Schwesterlokomotiven. Die gleiche Aufgabe hatte ab März 1994 auch 120 002 inne, die dann ebenfalls nach Ende diverser Erprobungsfahrten in den planmäßigen Dienst eingefädelt wurde. Damit waren vier der fünf Prototypen der Baureihe 120 wieder vor Regelzügen und hierbei vorrangig im Frankenwald im Einsatz. Nur 120 001 war beim BZA München noch für Messfahrten unterwegs. Aushilfsweise verschlug es diese Maschine aber auch hin und wieder vor InterCity-Zügen in den Frankenwald.


120 001, die erste ihrer Art am 25. Mai 1979 im AW München-Freimann.
Leider musste die Lok nach einem schweren Unfall im Jahr 2004 verschrottet
werden.

(C) Von Manfred Kopka - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42403070

Mit Beginn des Sommerfahrplanes am 29. Mai 1994 gab es fortan einen Umlaufplan der Baureihe 120.0, der nicht Lok-spezifisch ausgelegt war. Dieser sah folgende Leistungen im Frankenwald vor:

- IC 804 "Hans Sachs" (Nürnberg Hbf 06:37 Uhr - Probstzella 08:16 Uhr)
- EC 11 "Mimara" (Probstzella 09:41 Uhr - Nürnberg Hbf 11:18 Uhr)
- IC 812 "Wetterstein" (Nürnberg Hbf 12:40 Uhr - Probstzella 14:16 Uhr)
- IC 705 "Sophie Scholl" (Probstzella 15:41 Uhr - Nürnberg Hbf 17:18 Uhr)
- EC 10 "Mimara" (Nürnberg Hbf 18:40 Uhr - Probstzella 20:16 Uhr)
- IC 805 "Hans Sachs" (Probstzella 21:41 Uhr - Nürnberg Hbf 23:23 Uhr)


Am Einsatz der Serienmaschinen änderte sich vergleichsweise zu 1993 wenig. Nur einige Leistungen am Sonntag wurden von der ÖBB-Baureihe 1044 übernommen, die für ein Jahr im Frankenwald zum Einsatz kam.
Als zum Sommerfahrplan am 28. Mai 1995 der elektrische Betrieb zwischen Probstzella und Camburg aufgenommen wurde, kamen die Lokomotiven der Baureihe 120 nun auch bis Halle (Saale) oder Leipzig Hbf, der Lokwechsel in Probstzella einfiel. Auch kamen wieder Serien-120 planmäßig im Frankenwald zum Einsatz. Gemeinsam mit den Vorserien-Lokomotiven beförderten sie einen Großteil der InterCity-Züge. Nur vor den Leistungen IC 704, 705, 708 und 801 sowie vor EC 10 kam noch die Baureihe 103 zum Einsatz.
Zum Winterfahrplan am 29. September 1996 wurde die IC-Linie 8, nun von und nach Hamburg verkehrend, auf Wendezug-InterCitys umgestellt. Dies erforderte logischerweise auch den Einsatz wendezugfähiger Lokomotiven, was beispielsweise auf die bisher eingesetzten Baureihen 103 und 120.0 nicht zutraf. Den Vorserien-120 blieben in einem zweitägigen Umlauf nur noch folgende Leistungen im Frankenwald:

- IC 701 "Saaletal" (Halle (Saale) Hbf 05:34 Uhr - Nürnberg Hbf 09:18 Uhr)
- EC 10 "Mimara" (Nürnberg Hbf 18:39 Uhr - Leipzig Hbf 22:14 Uhr)
- D 1507 (Leipzig Hbf 23:42 Uhr - Nürnberg Hbf 03:24 Uhr)
- IC 700 "Saaletal" (Nürnberg Hbf 20:39 Uhr - Halle (Saale) Hbf 00:08 Uhr)


Alle anderen Leistungen, bis auf EC 11 und IC 703 (beide BR 103), wurden mit Serien-Lokomotiven der Baureihe 120 als Wendezug erbracht.
Im ab 01. Juni 1997 gültigen Fahrplan kam es kaum zu Änderungen für die Baureihe 120. Drei Leistungen wurden an die neue BR 101 abgegeben, dafür die beiden Fahrten der Baureihe 103 übernommen. Die Vorserien-120 wurden weiterhin vor vier Leistungen im Frankenwald eingesetzt, allerdings nun mit D 1506 - EC 11 - EC 10 - D 1507.
Ab 01. Januar 1999 wurden mit der zweiten Stufe der Bahnreform fünf eigenständige Aktiengesellschaften unter dem Dach der Deutschen Bahn AG gegründet, unter anderem die DB Reise & Touristik AG, die für die Durchführung des Fernverkehrs verantwortlich war, sowie die für die Infrastruktur zuständige DB Netz AG. Auch die Triebfahrzeuge und Wagen wurden dementsprechend aufgeteilt. Die Vorserien-Lokomotiven der Baureihe 120 wurden nun als Bahndienstfahrzeuge eingestuft und trugen die neue Baureihenbezeichnung 752 001 - 005. Da diese Fahrzeuge ab sofort DB Netz gehörten, endete der Einsatz vor Fernverkehrszügen im Frankenwald. Ihre Leistungen wurden von Serienmaschinen übernommen. Diese war zwar weiterhin rege im Frankenwald im Einsatz, allerdings mit stark sinkendem Leistungsvolumen, da die Baureihe 101 immer mehr Leistungen übernommen hatte. So bespannte die BR 120 ab 30. Mai 1999 nur noch drei Zugpaare auf der IC-Linie 8: IC 812 / 813, IC 815 / 816 und IC 912 / 913.
Zum Fahrplanwechsel am 28. Mai 2000 wurde der Fernverkehr auf der Frankenwaldbahn neustrukturiert: Aus der bisherigen IC-Linie wurde die neue InterCityExpress-Linie 8 (Berlin - Leipzig - Nürnberg - München). Zum Einsatz kamen nun fabrikneue ICE-Züge der Baureihe 411, lokbespannten Fernverkehr gab es nur noch in Form von Wochenendverstärkern und im Nachtreiseverkehr. So blieb der Baureihe 120 schließlich nur noch die Bespannung des Zugpaares IR 2710 / 2713 "Frankenland", welches jeweils freitags von Stuttgart Hbf nach Leipzig Hbf verkehrte und am Sonntag wieder nach Baden-Württemberg zurückkehrte, diesmal allerdings Karlsruhe Hbf als Ziel hatte. Kaum vorstellbar, dass die lange ersehnte Universallok zumindest im Frankenwald doch so schnell wieder abgelöst wurde.
Nachdem der IR "Frankenland" ab 10. Juni 2001 nun auch mit der Baureihe 101 bespannt wurde, konnte sich die BR 120 mit den Zügen IC 817 "Sebastian Kneipp" (samstags) und IR 2402 "Saaletal" (freitags) zumindest mit zwei Fahrten pro Woche im Frankenwald behaupten. 752 001 (ehemals 120 001) war fleisig für das Forschung- und Technologiezentrum Minden im Einsatz und erbrobte hierbei vor allem Wagen. Am 27. Juni 2001 verschlug es die Maschine nach langer Abstinenz wieder auf die Frankenwaldbahn, denn mit den obligatorischen Messwagen wurden neue Güterwagen getest. Auf der Probefahrt von Bamberg nach Halle (Saale) wurde hierbei auch der Frankenwald passiert.
Ab 15. Dezember 2002 wuchs die Einsatzhäufigkeit im Fernverkehr wieder auf vier Leistungen pro Woche. Gefahren wurden diesmal die Züge IC 2413 - IC 2417 "Nebelhorn" (Berlin Zoologischer Garten <-> Oberstdorf).
Doch schon ab 14. Dezember 2003 schrumpfte das Ganze wieder auf eine Leistung: IC 2611 (Leipzig Hbf 17:32 Uhr - Karlsruhe Hbf 00:48 Uhr, sonntags).
Ab 14. Dezember 2004 stieg das Leistungsvolumen noch einmal auf sechs Leistungen pro Woche an, bevor es ab 28. Mai 2006 zunächst kurzzeitig zu keinen planmäßigen Einsätzen der Baureihe 120 mehr kam. Die verbliebenen IC-Fahrten wurden alle von der Baureihe 101 übernommen. Anfang 2006 konnte man die BR 120 noch mit folgenden Zügen im Frankenwald antreffen:

- IC 1911 (Berlin Zoologischer Garten - München Hbf), sonntags
- IC 1913 (Berlin Zoologischer Garten - München Hbf), sonntags
- IC 1914 (München Hbf - Berlin Zoologischer Garten), freitags
- IC 1916 (München Hbf - Berlin Zoologischer Garten), freitags
- IC 2410 "Karwendel" (Mittenwald - Berlin Zoo), samstags
- IC 2411 "Karwendel" (Berlin Zoo - Garmisch-Partenkirchen), samstags

Vom 10. Dezember 2006 bis zum 08. Dezember 2007 kam die Baureihe 120 noch einmal für eine Fahrplanperiode auf die Frankenwaldbahn zurück: Mit dem Zugpaar IC 2410 / 2411 "Karwendel" war sie jeweils samstags zwischen Berlin-Gesundbrunnen und Mittenwald im Einsatz. Ab 09. Dezember 2007 wurde auf der ICE-Linie 8 der Stundentakt eingeführt, die verbliebenen,
lokbespannten Wochenendverstärker konnten somit entfallen.
Aufgrund von akutem Triebfahrzeugmangel nach Problemen mit den Radsatzwellen bei den ICE-T-Zügen verkehrten zwischen Oktober 2008 und Juni 2009 auf der ICE-Linie 28 (Berlin -
München) ersatzweise lokbespannte InterCity-Wagenzüge. Dies bescherte der Baureihe 120 noch einmal einen regen Einsatz im Frankenwald. Zum kleinen Fahrplanwechsel am 14. Juni 2009 verkehrten anstelle der IC-Ersatzzüge wieder die ICE-T, allerdings weiter ohne aktive Neigetechnik, sodass Fahrzeitverlängerungen und Verspätungen an der Tagesordnung waren.
Zwischen 08. und 12. März 2010 weilte erneut eine Lokomotive der Baureihe 120 zu Testfahrten im Frankenwald: Die frührere 120 153, die im Jahr 2005 in 120 501 umbezeichnet wurde, diente als Bremslok bei einer aus zwei Messwagen und einigen beladenen Schotterwagen sowie einer neuen Lok der Bauart "Voith Maxima" gebildeten Messeinheit.
Der nächste planmäßige Einsatz der BR 120 stellt ein kleines Kuriosum dar: Zwischen 09. Dezember 2012 und 13. Dezember 2013 verkehrte jeweils an Montagen IC 2302 um 06:04 Uhr ab Saalfeld (Saale) nach Berlin-Gesundbrunnen. Die Zuggarnitur wurde zuvor als Leerfahrt LPF 78859 aus Nürnberg Hbf zugeführt.


120 151 mit Märklin-Werbung zieht am 05. September 2013 den IC 2208
nach Berlin-Gesundbrunnen durch den Bahnhof Kronach. Planmäßig wäre
das eine Leistung der BR 101 gewesen.


Planmäßige Leistungen im öffentlichen Reiseverkehr gab es wieder ab 14. Dezember 2014 zu verzeichnen: IC 2300, IC 2301 und IC 2411, die alle täglich auf der Relation Berlin-Gesundbrunnen <-> München Hbf unterwegs waren, wurden mit zwei Lokomotiven der Baureihe 120 im "Sandwich" bespannt. Ab 13. Dezember 2015 pausierte die Baureihe 120 schließlich wieder für ein Jahr.
Mit dem neuen Fahrplan, gültig ab 11. Dezember 2016 verkehrten folgende InterCitys (IC) über die Frankenwaldbahn: IC 2300 / 2301, IC 2303 / 2304 und IC 2355 / 2356, die planmäßig alle mit der Baureihe 120 bespannt wurden. Die Fahrten 2303 und 2304 verkehrten dabei mit zwei Lokomotiven im "Sandwich".
Mit Inbetriebnahme der Neubaustrecke Ebenfeld - Erfurt zum 10. Dezember 2017 wurde fast der gesamte Fernverkehr von der Frankenwald auf die neue und schnellere Verbindung verlagert. Nur sechs InterCity-Zugpaare pro Woche verblieben auf der Frankenwaldbahn und im Saaletal, die allesamt planmäßig mit der Baureihe 120 bespannt werden.


Neben ihrem planmäßigen Einsatz vor InterCitys, kam die Baureihe 120
gelegentlich auch mit ICE-Ersatzzügen oder mit den ehemaligen
Metropolitan-Wagen auf der Frankenwaldbahn zum Einsatz. Am
31. Dezember 2016 zog 120 150 den ICE 1005, eine Planleistung der
BR 101, durch Kronach. Übrigens können nur vier Lokomotiven der
Baureihe 101 sowie alle Loks der BR 120 mitdiesen Wagenparks
eingesetzt werden.

 
 
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